VORSTELLUNG | DAS DENKMAL | UNSERE DIENSTLEISTUNGEN | SUCHEN | KONTAKT | ALTE BÜCHER | ORTSKENNTNIS |
Die Stadtbibliothek Endre Ady in Baja – wo die im Jahre 1917 in St. Petersburg in französischer Sprache gedruckte Bibel von Ady bewahrt wird – betätigt sich, auf einzigartiger Weise auf der Welt, in einer spätklassizistischen Synagoge und in dem nebenstehenden ehemaligen jüdischen Pfründhaus.
Vor der Entstehung der Bibliothek gab es in Baja zahlreiche Bibliotheken, bzw. Lesevereine mit der Funktion einer Bibliothek, teils in kirchlichem, teils in weltlichem Besitz (Burschenverein, Industrieverein, Bürgerlicher Leseverein, Städtliche Verwaltungsbibliothek, Csitaonica, Bibliothek der Zisterzienser, der Franziskaner, usw.).
Das Museum István Türr hatte schon von Anfang an eine Handbibliothek, deren Bestand nach dem II. Weltkrieg 5.800 Bände umfasste. 1947 wurde Dr Endre Takács, der Hauptarchivar des Komitats, mit der Leitung des Museums beauftragt. Er vermehrte den Bestand der Bibliothek auf 22.481 Bände.
Er verschaffte die Städtliche Verwaltundsbibliothek, die Bibliothek des ehemaligen Nationalen Kasinos (Nemzeti Kaszinó). Durch den Ministerialkommissar der gefährdeten Privatsammlungen schaffte er die Bibliothek der Grafen Hadik-Barkóczy, des Grafen György Zichy und der Iktarer Bethlens an, und die Bibliotheken mehrerer in den Westen ausgewanderter Bajaer Bürger. Als Ergebniss der Verschaffung wird die Bajaer Bibliothek im Land als hervorragende öffentliche Bibliothek in Evidenz gehalten.
Die Bibliothek hat durch Jahrzehnte mehrere Plätze ausgewachsen, deshalb hat sich die Stadt ständig bemüht eine angemessene Platzierung zu finden. Die Wiederherstellung und die Umwandlung der Synagoge in eine Bibliothek ergab sich als eine gute Lösung.
1842 wurde mit dem Bau des Gebäudes der Synagoge begonnen und 1845 wurde es in spätklassizistischem Stil fertig gestellt (und als solches weltweit in Evidenz gehalten). In den Jahren des II. Weltkriegs wurde eine große Anzahl der Bajaer Juden verschleppt und hingerichtet. Die übrig gebliebenen etwa 300 Personen haben in Erinnerung an die Opfer auf dem Hof der Synagoge eine Gedenkstätte errichtet, wo auf den Marmortafeln mehr als tausend Namen zu sehen sind.
Da die materiellen Bedingungen für die Erneuerung der Kirche nicht ausreichten, wurde sie in den 70er Jahren der Stadt verkauft. Nach den nötigen Arbeiten wurde die Bibliothek am 22. Oktober 1985, die Kinderbibliothek neben der Synagoge – im ehemaligen jüdischen Armenheim – am 1. Dezember 1993 eröffnet.
Die heute über etwa 170.000 Bände verfügende Bibliothek ist eines der geistigen Zentren der Stadt mit vielen Nationalitäten, wo neben der Bibliothekstätigkeit auch ein reges geistiges Leben herrscht, mit Vorlesungen, Werkstättenarbeiten, Konzerten und wo die Besucher herzlich willkommen sind, die das Gebäude besichtigen möchten, außerdem die Erstlingsdrucke, Antiqua und die bis Anfang des 19. Jahrhunderts herausgegebenen 4352 Bücher sehen möchten.