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IIIIIIII
SZÉKELY BERTALAN: VERFAHREN
ZUR KONSTRUIERUNG VON ZOOTROPISCHEN BÄNDERN DER PFERDEGANGARTEN,
GEGRÜNDET AUF DER MAREYSCHEN ZEITMESSUNG, DER BEOBACHTUNG DER NATUR,
UND BEI GALOP, PETIT GALOP UNG GRAND TROT AUF MUYBRIDGES PHOTOGRAPHIEN*
Zuerst Anfertigung eines Maßstabes, Pferd im Aplomb.
Dieser Maßstab muß zur Zootropstreifenlänge im Verhältis sein. (Der
beiliegende Maßstab ist zwar nicht ganz genau, es fehlt z.B. ein
Gelenkpunkt am Vorderknie, auch die Längen sind nicht ganz genau,
für den beabsichtigten Zweck sind sie jedoch ausreichend.)
Die einzelnen Punkte des Maßstabes haben folgende Bezeichnungen.
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Lóetalon. / Diagram
of the horse.
XV/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1776, fol. 5., 6. ábra. |
T
= Trochanter, Becken Oberschenkelgelenkpunkt
Sch = Schulterblatt, Zentrum der
Bewegung, die Stelle
zwischen der vorderen und der hinteren Serratus-Portion.
E = Ellenbogen
vk = Vorderknie
Sf = Schienfesselbeingelenk
hk = Hinterknie
Sp = Sprunggelenk
hSf = hintere Schienfesselbeingelenk
Das wesentliche bei allen Gangarten ist, zu wissen, welche Verhältnise
T, Sch,
Sf, hSf
zueinander jeweils annehmen. (Ich möchte im Herbst Versuche anstellen,
an benannten Punkten spiegelnde Halbkugeln befestigen, und das sich
bewegende Tier dann mit einem sehr lichtempfindlichen und rasch operierenden
photographischen Medium bei Sonnenschein vor einem dunklen Hintergrund
photographieren lassen, dann hätte man genaue Bilder der Kurven T,
Sch, Sf,
und hSf. Ich habe es mit roten und
weißen Flecken mit freiem Augen schon versucht.) |
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A fõbb mozgási gócpontok
összekötése által keletkezett szerkesztési segédvonalak. / Secondary
lines used in construction made up by connecting the main centers
of movement.
XV/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1776, fol. 5., 7. ábra. |
Bei allen Konstruktionen bedarf man der Mareyschen
Zeitmessung und der Hufspurenlängen-Abstände. Bei jedem Gangartschema
nimmt man für den Vorder- wie den Hinterfuß eine Bodenlinie und
über dieser eine andere Linie der Punkte Sch
und T in der Normalhöhe der Aplombzeit
an. Unter die Bodenlinie setzt man die Hufspur. Da das Pferd bei
einem Schritt mit einem Fuß soweit
nach vorn tritt, daß der Abstand zwischen den Hufzentren der Pferdehöhe
gleich ist, projiziert man auf die Bodenlinie die beiden Hornschuhe
voneinander so weit entfernt wie das Pferd hoch ist (Widerrist-Bodenhöhe
gleich Pferdelänge).
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A ló által egy lépéssel
megtett távolság egyenlõ a ló hosszával. A végtagok mozgásának háromszögekkel
szemléltetett sémája. / The distance walked by the horse in one step
equals the horse's length. Diagram of triangles showing the movement
of the limbs.
XV/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1776, fol. 6. 14. ábra. |
Hinter dem Hornschuh befinden sich die Punkte hSf
und Sf mit einer Neigung von 45
Grad, (gemäß dem Maßstab auftragen).
Bei einem Schritt macht die Vorwärtsbewegung der Punkte T und Sch
eine Pferdelänge aus. Schwebe- und Stützzeit sind gleich lang, folglich
ist die Bogenweite der Punkte T
und Sch der halben Pferdelänge
während der Schwebezeit und der halben Länge während der Stützzeit
gleich.
Wenn die Geschwindigkeit gleichmäßig ist, so ist die Bogenlänge
T in soviel gleiche Teile aufzuteilen,
wie es Einzelphasen gibt. Beim Schritt wird also jeder Bogen in
12 gleiche Teile aufgeteilt, so daß der Raum zwischen der Stützzeit
1 und der nächsten Stützzeit 1 in 24 gleiche Teile aufgeteilt wird,
wovon 12 auf die Stützzeit und 12 auf die Schwebezeit entfallen.
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A tám állapot elsõ
és végsõ pillanatában az elõláb állásainak viszonya a súlyvonalhoz.
/ The relationship of the position of the forehand in the footfall
phase's first and last instant to the lines marking positioning of
weight.
XVI/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1778/II., fol. 248/v. |
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"Excursionsgränze".
A fõbb mozgási gócpontok által leírt ívet szemléltetõ ábra. / Illustration
of the curve made by the main centers of motion.
XVI/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1778/II., fol. 248. |
Beim Schritt bleibt Punkt T
während der Stütz- und der Schwebezeit in der gleichen Höhe oder
er beschreibt sehr flache Bögen. Sch
hingegen beschreibt einen flachen Bogen, dessen höchster Punkt sich
gegen das Ende der Stützzeit befindet. Die Erhöhung ergibt sich
aus der vertikaler Stellung des Beines, und die Verschiebung des
höchsten Punktes gegen das Ende, aus der Hebung des Punktes Sf.
Die Öffnung des Winkels zwischen Schulterblatt und Oberarmbein kommt
beim Schritt kaum in Betracht.
Die Inklination der ersten Stützzeitnummer kann verschieden sein.
Die halbe Schrittlänge von einer von Sch
gefällten Vertikalen in der Höhe Sf links
und rechts in gleichem Abstand aufgesetzt, ergibt den Normalschritt
- b1, b,
b2 - hierbei passiert das Hufzentrum
gerade die Schwerpunktslinie.
Die Schwerpunktslinie wird im vorderen Drittel des Stützparallelogramms
aufgenommen. Wird die halbe Schrittlänge so aufgetragen, daß ihre
Mitte hinter einer von Sch aus
gefällten Linie zu liegen kommt - c1,
c, c2
- so ergibt sich die Erscheinung eines eine schwere Last ziehenden
Pferdes. Hier passiert das Hufcentrum die Schwerpunktslinie in bedeutendem
Maße. Wird die halbe Schrittlänge so aufgetragen, daß ihre Mitte
vor einer von Sch aus gefällten
Vertikallinie zu liegen kommt, so ergibt die Erscheinung eines zögernden
Pferdes, das stehenbleiben will, oder rückwärts geht, weil das Hufcentrum
nicht hinter der Schwerpunktslinie zu liegen gekommen ist (a1,
a, a2).
Rückwärts von der Vertikalen Sch ist die halbe Schritt-Stützzeit-Länge
aufzutragen, b1-Sch ergibt somit
die letzte Stützzeit beim Normalschritt.
St1, Sch,
Sfb1 geben die Stützzeitgrenze
an.
St1, Sfb1
geben die Inklination der ersten Stützzeit an.
Sch, Sfb1
geben die Inklination der letzten Stützzeit für den Vorderfuß des
Pferdes an.
Die Stützzeitlänge T muß so lang
sein, wie die Stützzeitlänge Sch,
denn um wieviel T sich nach vorn
verschiebt, um ebensoviel muß Sch
nach vorn vergeschoben werden (ausgenommen bei der Carriere). Somit
sind T1, T2,
hSf in ihrer vertikaler Richtung
vom Vorderfuß-Stützschema abzupausen.
Während der Stützzeit des Vorderfußes liegen die Punkte Sch,
E, vk,
Sf auf der gleichen Linie, höchstens
kann bei 11 und 12 die Linie Sch-E
nach vorn schief zu E, vk,
Sf verlaufen (bei raschen Gangarten
ist die Schiefstellung größer).
Während der Stützzeit des Hintefußes lassen sich die Winkelungen
approximativ so konstruieren
am besten, daß man Punkt T mit
Punkt hSf durch eine Gerade verbindet,
von T aus mit der Länge T-hk
einen Bogen und von hSf
aus mit der Länge hSf-Sp
ebenfalls einen Bogen zieht, und die Länge Sp-hk
so zu beiden Seiten der Verbindungslinie setzt, daß die ausfallenden
Raumteile gleich groß sein sollen. Bei dieser Gestellung ist die
beste Federung möglich. Eine ungleichmäßige Verteilung von der Mittellinie
aus ist falsch. Dies ist bei langsamen Gangarten richtig, bei raschen
Gangarten verhält es sich jedoch ganz anders.
Bei raschen Gangarten findet das harmonische Auswinkeln von der
die Punkte T-hSf verbindenden Linie
nur in der Mitte der Bewegung
statt. Bei einer Beugung nach hinten verschwindet der Winkel Sp
in der Verbindungslinie, und nur der Winkel hk
verbleibt vor dieser Linie. Bei der Beugung nach vorn ist von der
die Punkte T-hSf verbindenden Linie
der Winkel hk räumlich kleiner
als der Winkel Sp. Bei raschen
Gangarten ist also das das richtige, was bei den langsamen als schlecht
bezeichnet wurde.
Die Beobachtung zeigt bei vk, Sp,
Sf, hSf
folgende Kurven, und bei hk und
E ähnliche Excoursionen-Grenzen.
Die Kurven sind gestreckt in
den Schweberaum - d.h. von der Stütze 1 bis zur nächsten Stütze
1 - ungefähr einzuzeichnen.
Der erste Schwebe-hSf-Punkt kommt
hinter dem letzten Stütze-hSf-Punkt
zu liegen, weil die Hintefußfeder nach hinten ausschnellt (komprimiert
wird).
Der erste Schwebe-vSf-Punkt kommt
über oder vor dem letzten Stütz-vSf-Punkt
zu liegen, weil vSf nicht ausschnellt,
sondern nur angehoben wird.
Der letzte Schwebe-Sf-Punkt kommt
vor dem ersten Stütz-Sf-Punkt zu
liegen, sowohl beim Vorder- als auch Hinterbeim.
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A láb hajlásszögeinek
helyes és helytelen kiszerkesztése a lépésben. / Correct and incorrect
construction of the flection of the leg during a step.
XVI/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1778/II., fol. 248/v. |
Die erste Schwebe-Sch-E-Linie
ist bei E von der letzten (Stütz)-Sch-E-Linie
weiter entfernt, weil der Ellenbogenpunkt durch die Muskeln nach
vorn bewegt wird. In der letzten Schwebezeit und der ersten Stützzeit
nehmen dieselben Punkte die umgekehrte Stellung zueinander ein.
Wenn man die erste Schwebe-Sch-E-Linie
und die letzte Schwebe-Sch-E-Linie
nach oben verlängert, schneiden sie sich in einem Punkt. Zeichnet
man von hier ausgehend über die Schwebepunkte SCH
2 bis 11 Linien, so findet man die Richtung der jeweiligen SCH-E-Linie,
auf der man nun von SCH ausgehend
die SCH-E-Länge
abzuschneiden hat. (Es ist zu bemerken, daß die Bewegung E
nicht in gleichen Intervallen erfolgt. Am Anfang ist sie rascher,
d.h. sie weist größere Intervalle auf, gegen das Ende wird sie langsamer,
d.h. die Intervalle werden kleiner. Bei den kleinen Abmessungen
unserer Figuren reicht aber auch das obige Verfahren aus.) Die Schwebe-vSf-Kurve
wird in gleich große Teile aufgeteilt, wenn die Bewegung gleichmäßg
ist. An Stellen, wo die Bewegung rascher vor sich geht, müßen die
Zwischenräume gößer sein, wo die Bewegung langsamer ist, dort müssen
die Zwischenräume enger, die Abbildungsgestalten für den Zootrop
einander ähnlicher sein.
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A pata mozgása. /
Movement of the hoof.
XVI/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1778/II., fol. 248. |
Von den aufgefundenen
Punkten E
aus zeichnet man mit Länge E-vk
Bögen. Von den ermittelten Punkten Sf
aus zeichnet man mit der Länge Sf-vk
ebenfalls Bögen. An der Stelle, wo sie sich schneiden, befindet sich
das Vorderknie. (Um eine größere Genauigkeit zu erzielen, müßte man
2 Vorderkniepunkte haben.)
Ebenso ist die Kurve hSf
aufzuteilen. Der ermittelte Punkt ist mit dem betreffenden Punkt T
zu verbinden. In der angegebenen Weise ist die Hinterfußstellung in
eine Position zu bringen, die zu dieser Linie symmetrisch ist. Alldies
ist aus den Pausen ersichtlich. Hierzu ist der [...]
Die Senkung und Hebung der Punkte T
und Sch
der linken Seite erfolgt ähnlich wie bei der rechten Seite, folglich
decken sich die rechten Punkte T
und Sch
mit den linken Punkten T
und Sch.
Eine schiefe Richtung des Pferdekörpers zur Wegrichtung ist beim Schritt
nicht vorhanden, man konstruiert also den Schritt mit einem
Punkt T
und einem
Punkt SCH.
Auf einem Pauspapierstreifen von der Länge des Zootropbandes wird
eine Horizontale gezogen. Sie ist die Bodenlinie. Der innere Zootrop-Kreis
wurde in 12 gleiche Teile aufgeteilt. Diese Teile wurden auf die Bodenlinie
aufgetragen, und von ihnen aus Vertikalen errichtet. Diese Vertikalen
sind die Körperachse (Bequemlichkeitshalber entspricht die Körperachse
der Schwerpunkslinie.) Links und rechs von der Schwerpunktslinie oder
der Körperachse wurden die Abstände T
und Sch
nach dem Maßstab durch vertikale Striche angegeben. Das Schema wurde
unter dieser Pauspapierstreifen geschoben. Bei jeder Nummer wurden,
unter Beachtung der Mareyschen Zeitmessung, die betreffenden Leitlinien
durchgepaust, wobei man genau garauf achtete, daß die Bodenlinie und
die Abstämde T
und Sch
vertikal fluchten sollen.
Man fange mit dem Pausen der Stützzeit
an. Wenn man dann den bereits ermittelten Punkt Sch,
mit dem Schwebe-Sch-Punkt
in Deckung bringt, ergibt sich von selber die gleichzeitige Sch
Bogenerhebung auch in der Schwebezeit, die im Schema weggelassen wurde,
um keine Konstruktionschwierigkeiten herbeizuführen. Hirauf wird die
Schablone des Pferdekörpers mit ihren Öffnungen T
und Sch,
auf die ermittelten Punkten Sch
und T
gelegt, und die äußere Kontur des Pferdekörpers angegeben. Auch die
Senkung des Kopfes, die, nach meinen Beobachtungen, infolge des bei
12 am tiefsten liegenden Punktes Sch, der Senkung und deren Übertragung
auf die Kopflast zuzuszhreiben ist. Das Maximum der Neigung ergibt
sich gleichzeitig mit dem Aufsetzen des Hinterfußes auf dem Boden.
Auf einem aufgespannten dicken Papierblatt wurde eine horizontale
Linie gezeichnet. Die Pause wurde auf der Rückseite dünn mit Kleister
bestichen und nach Anpassen der Bodenlinie an die Linie auf dem dicken
Papiers aufgeklebt. Am Punkt Sf
wurden mit der Sf-Hufspitz-Länge
Bögen gezeichnet: in diesem Bogen muß die Hufspitze während der Schwebeperiode
befinden.
Zuerst wird der Huf durch die Beugesehnen (?) nach rückwärts gezogen;
von 3 bis 9 bleibt der Abstand vk-Hufspitze
und Sp-Hufspitze
ungefähr konstant, dann verlagert sich die Hufspitze nach vorn, bald
in der gleichen Linie mit dem Schienbein, und am Ende etwas noch darüber
nach vorn zu liegen, bis er am Ende mit der Spitze oder gleich mit
der ganzen Sohlenfläche den Boden betritt.
Hierauf wurden die schematische Linien nach dem kleinen Maßstab mit
Muskeln umgeben. Beim Vorderknie wurde das eine Gelenk noch aus freier
Hand eingefügt, und mit Tusche ausgefüllt. Die Punkte T
und Sch
wurden weiß ausgespart, damit man die Pause darauflegen und sich von
der Richtigkeit der Konstruktion des Schemas überzeugen kann.
Beim kurzen Trab
sind die Hufspuren um 1 3/4 der Pferdelänge von einander entfernt.
Die Stützzeit-Bögen T
und Sch
sind kürzer als beim Schritt: infolgedessen ist auch die Inklination
kleiner, insbesonders rückwärts. Die Bögen T
und Sch
haben die gleiche Form. Sie kommen in ihrer Mitte (teilweise wegen
Senkung des Sf
Punktes) komprimiert unter der Normalen zu liegen, und am Ende der
Stützzeit aber die Normale überragen. Auch hier ist zuerst die Stützzeit
aufzupausen, danach die Schwebezeit, wodurch deren Punkte an die bereits
vorhandenen angepasst den Erhebungsbogen bilden. Alles übrige ist
aus dem Schema ersichtlich. |
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XVI/II. vázlatkönyv
/ sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1778/II., fol. 249/v. |
Beim langen
Trab sind die Hufspuren um mehr als 3
Pferdelängen voneinander entfernt. Die Bögen T
und Sch
sind viel länger, als beim Schritt. Die Inklination nach vorn ist
sehr stark, jedoch die höchste Bogenerhöhung geht nicht über die Normale
Sch-T
im Aplomb. T
und Sch
haben gleiche Bögen. Mit dem Pausen fange man bei der Stützzeit an,
wodurch der Bogen Sf
eine durch die Einpassung der Schwebezeit erreichte, in der Mitte
erhöhte Gestalt bekommt. Da bei festgestellten T
die Kurve Sf
so und bei festgestellten Sch
die Kurve Sf
so aussehen würde, ist die Exkursion E
und hk
sehr groß. Die größte Inklination von E
ergibt sich bei 15, gegen das Ende der Periode.
Der Bogen Sf
ist beim Vorderbein so eingeteilt, daß die ersten Nummern weiter auseinander
liegen, die Bewegung erfolgt hier rascher als in der Mitte oder am
Ende. Der Bogen Sf
beim Hinterbein ist wegen des Zurückschnellens der Beine am Anfang
enger eingeteilt. Während der 2. Stützzeit bewirkt die Schwere einen
Anprall, wie beim kurzen Trab, die Punkte sf
kommen näher zum Boden. Die Linie Sch-E
wird unter ihre Normallänge komprimiert, bald darauf öffnet sich der
Winkel Schulterblatt-Oberarmbeim, und die Linie Sch-E
wird länger, als ihre Normale war. Hierdurch entsteht eine ähnliche
Lage, weil mit der Öffnung des Winkels der Punkt E
zugleich vorwärts bewegt wird. Wegen der maximalen Streckung ist die
Lage von Sch-E
parallel zur Lage von Sch-E
während der letzten Stützzeit.
Bei dem grand Trot und dem Grand-Galop
wird die größte Geschwindigkeit gleichzeitig mit dem Ausstoßen des
letzten Hinterfußes erreicht. Dies wurde graphisch dadurch hervorgebracht,
daß man die Körperachsen (hier durch die Schwerpunktslinie repräsentiert)
von einander ungleich stellte, sie voneinander entfernte. Die ungleichen
Einteilungen ergeben im Zootrop das Bild einer rascheren, und die
gleichen Eintheilungen das Bild einer langsameren Bewegung. Der so
nuancierte große Galop ist somit nur durch einen Zootropkranz mit
15 Löchern zu betrachten, wobei sich vom raschen und sich verlangsamenden
Losschnellen des Hinterfusses ein sehr wahrheitsgetreues Bild ergibt.
Der Grand-Trot
ist durch 14 oder auch 15 Löcher zu betrachten. Der
kurze Galop rechts muß für jedes Bein
ein separates Schema haben. Da die Körperstellung zur Wegrichtung
schräg liegt, bedarf man zweier Punkte Sch
und T,
die sich bei der Rückwärtsbewegung des rechten Fußpaares annähern
und decken. Auch hinzu bedarf man der Hufspuren. Vom allen übrigen
geben die beigelegten Schemata einen besseren Begriff, als diese Beschreibung
es vermochte. Diese hier angewandte Konstruktionsweise ist praktisch,
man kann den Fehler bald entdecken; entweder sind die Bögen T
oder Sch
zu weit oder zu eng, sie haben eine falsche Biegung, die Inklination
ist nach vorn, oder nach hinten falsch, die Kurve Sf
ist zu hoch, oder zu niedrig, die Einzelnummer davon beschleunigen
sich falsch, oder in die Crescendo- und Decrescendo-Reihe der Winkel
hat sich ein falscher Winkel eingeschliehen (deshalb sind die Winkel
fleißig nachzumessen) usw. Die für den Maler nötige approximative
Genauigkeit wird aber auch so erreicht.
Das Bedürfnis nach einer festen Theorie, die jeder Lehrer beim Unterricht
braucht, hat mich dazu gedrängt, für den Unterricht der Pferdeanatomie
und des Exterieurs diese Zootropstreifen für die Gangarten zusammenzustellen.
(Sie werden in einer Tabelle zusammengestellt und beim Unterricht
verwendet.) Sie haben den Vorteil, daß man erstens, wenn man etwas
gezeichnet hat, das kleine hölzerne Pferdemannequin in eine ähniche
Lage, Position einstellt, es im Profil betrachtet, und in der Tabelle
nachsucht, zu welcher Bewegungsart die dargestellte Phase gehört,
und ob sie in dieser Art wirklichkeitsgetreu ist. Zweitens hat man
aus kompositionellen Gründen, bei einer gegebenen Gangart, ein oder
zwei Beine als gegeben zu betrachten, deshalb stellt man das Pferdemannequin
nach der Tabelle in das Gangartenmoment ein, und findet die übrige
Beinstellungen und deren perspektivische Erscheinung. Drittens hat
man bei vielen Pferden in derselben Gangart die Möglichkeit, eine
Abwechslung in die Einzelfiguren zu bringen; man stellt das eine Pferd
z.B. in das Moment 2, das andere in das Moment 3, oder 4 usw. ein
(da die Phasen leicht halbiert werden können). So hilft auch der Streifen,
bei zusammengespannten Pferden, die richtige Abwechselung hervorzubringen,
z.B. um beim Grand-Trot nicht zu viel Paralellinien zu bekommen, soll
die Differenz in der Schwebezeit 4 Phasen betragen (das eine stellt
man in der Phase 7 und das andere in der Phase 11 dar). Solche Streifen
sind ein Postulat der Mareyschen Zeitmessung, und ich glaube, daß
sie dazu bestimmt sind, beim Zeichnen von Tierbewegungen eine größere
Vollkommenheit herbeizuführen, als es bisher möglich war.
Der innere Durchmesser eines Zootrops bertägt 447 mm und die Höhe
bis zu den Löchern 150 mm. Lochlänge: 55 mm. Lochbreite: 5 mm. Der
Zootrop hat 12 Löcher von gleicher Weite, entsprechend den 12 Phasen
der Abbildungen. Hiebei bleibt das Bild stabil auf einem Fleck, und
man kann die Fußfolge besser Beobachten. Dann habe ich breite, außen
schwarze Papierstreifen-Kränze, mit 13, 14 und 15 Löcher von gleicher
Weite, die, über den Zootrop gezogen, die vorhandenen 12 Löcher zudecken,
und eine Abwechslung in der Beschleunigung ermöglichen. 12 für Petit-Trot,
13 für Schritt und Petit-Galop, 14 für Grand-Trot, 15 für Grand-Galop. |
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Zootrop. / Zoetrope.
XVI/II. vázlatkönyv / sketchbook.
Magyar Nemzeti Galéria, Grafikai Osztály / Hungarian National Gallery,
Graphics Department, Ltsz. / Inv. Nr. 1915-1778/II., fol. 250/v. |
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