KIRCHE
UND
FRIEDEN

Sommer 1996 13. Jahrgang, Nr.2

Jahresabonnement: 15,- DM

In Richtung Frieden
Die Reformierte Gemeinde Enschede, neues Mitglied bei
Church and Peace, stellt sich vor

Lehrjahre in der Wüste
Predigt von Louise Nussbaumer beim Schluõgottesdienst der Mitgliederversammlung im Mærz in Straõburg

Centre Interculturel de B¦voye


KIRCHE UND FRIEDEN - Vierteljahresberichte von Church and Peace e.V. Church and Peace erstrebt eine Netzbildung zwischen friedenskirchlich eingestellten Kirchen, Gemeinden, Kommunitæten und Friedensdiensten und ist die Nachfolgeorganisation des früheren "Europæischen Ver-bindungskomitees der Histo-rischen Friedenskirchen".

Konten: Raiffeisenbank Wetzlar (BLZ 515 602 31), Nr. 23 65 103; Postgiro Frankfurt/M. Nr. 1196 50-604.

Vorgeschlagener Unkosten-beitrag für vier Nummern:
15,- DM. Die Vierteljahres-berichte erscheinen auch auf englisch und franzçsisch.

Sekretariat: Birgit Dobrinski und Gordon Matthews in Laufdorf, Doris Reymond in Frankreich, Erzs¦bet Zsoldos in Sz¦kesfeh¦rv_r, z.Zt. Stephen Tunnicliffe in Clun (England).

Büro Laufdorf: Ringstr. 14, D-35641 Schçffengrund,
Tel.: 0 64 45/55 88.
Fax: 0 64 45/50 70.

Büro Straõburg:
z.Zt. Sylvie Gudin-Poupaert
11, rue Charles Grad,
F-67000 Strasbourg,
Tel.: 00 33/88 52 15 09.

INHALT

FEATURES 4 Lehrjahre in der Wüste Predigt beim Schluõgottesdienst der Mitgliederversammlung von Church and Peace, Straõburg, 24. Mærz 1996 Louise Nussbaumer 8 Centre Interculturel de B¦voye AUS DEM NETZ 9 In Richtung Frieden Cor Keijzer 10 Heilige Stætte in früher Zeit Ursula Siegers 12 Communaut¦ de l'Arche Saint Antoine 13 Basisgemeinde Wulfshagenerhütten
15 Mennoniten feiern 500 Jahre Menno Simons
Marie-No'lle von der Recke
16 Das Engagement für einen Zivildienst Bruno Sægesser
17 Symposium MENNO 500
Marie-No'lle von der Recke
18 Versçhnung Suchen - Leben Gewinnen: Eindrücke von der .kumenischen Versammlung in Erfurt Herbert Froehlich
19 Schritte auf dem Weg nach Graz
Bericht von einem Vorbereitungs- seminarChristian Hohmann

AUS DER GESCH_FTSSTELLE 21 Neuer Geschæftsführer stellt sich vor Christian Hohmann

BUCHBESPRECHUNg 23 "Wie Feinde Freunde werden" von Hildegard Goss-Mayr Wilfried Warneck 24 TERMINE
Liebe Leserinnen und Leser, "Die Güte des Herrn ist's, daõ wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groõ" (Klagelieder 3,22-23). Nach dem 2. Weltkrieg und bis zu den 70er Jahren war es üblich, bei der Lehrplangestaltung christlicher Unterweisung mit der Frage der Theodizee zu beginnen: Der Frage der Rechtfertigung Gottes hinsichtlich des von ihm in der Welt zugelassenen Leidens und Unrechts. Es wurde vorausgesetzt, daõ insbesondere junge Menschen angesichts einer ungerechten und gewalttægigen Welt die Frage stellten: "Wo ist Gott?" Diese Frage wird heutzutage kaum noch gestellt. Es scheint zwei Denkweisen zu geben: Da sind zum einen diejenigen, die sich für wissend halten. Sie würden die Frage nicht stellen, weil sie Gott als den Allmæchtigen voraussetzen und akzeptieren. Falls man der Frage ernsthaft nachginge, kçnnte sie unbequem werden. Zum anderen sind da diejenigen, die sich nicht einmal die Mühe machen, die Frage zu stellen, da sie ihnen gleichgültig ist. Schauen wir uns die Beteiligung von Christen an den schrecklichsten Gewalttaten der Welt an, geschichtlich und in Ruanda, Bosnien und Tschetschenien. Gott ist entweder ungerecht und grausam oder, wahrscheinlicher noch, belanglos.

Mir bereitet die erstere Haltung mehr Sorge, die es vermeidet zu fragen: "Wo ist Gott?" Sie fuõt auf der verbreiteten Vorstellung, daõ Gottes Barmherzigkeit für die guten und Gottes Zorn für die bçsen Menschen sei. Gutes passiert deshalb guten und Schlechtes schlechten Menschen. Es geht darum, den Schuldigen zu identifizieren und den _beltæter bloõzustellen. Dies setzt einen verhængnisvollen Mechanismus in Bewegung, stændig einen Sündenbock zu suchen. Das Ergebnis ist die Preisgabe derjenigen, die als Stçrenfriede identifiziert wurden. Auf diese Weise kçnnen die Helden von heute die Opfer von morgen werden. Dies geschah mit Hiob und Jesus. Der Mechanismus will Gewalt eingrenzen und legitimiert doch gleichzeitig Gewalt gegenüber dem auserkorenen Opfer, indem es heiõt: "Es ist besser, daõ dieser eine leidet, als daõ das ganze Volk verderbe". Er spricht dem _beltæter, der zum Opfer wird, das Menschsein ab. Dies ist der Mythos von der Gewalt, die für heilig erklært wird, um das Gute zu bewahren. Das impliziert, daõ Gott damit einverstanden ist, bçse Menschen zu foltern und zu tçten. Und vorausgesetzt wird natürlich, daõ Gott auf "unserer" Seite steht.

Es gibt zunehmend mehr Menschen, die sich bewuõt sind, daõ Gott weder neutral noch auf der Seite derer ist, die den Anspruch erheben, im Namen der Gerechtigkeit zu handeln, sondern daõ Gott bei den Opfern ist, wie Gott mit Hagar, Joseph, Hiob, Jeremia und Jesus war. Selbst dann, wenn Gott dem Anschein nach das Opfer verlassen hat, ist Gott bei ihm, weil Gott beschlossen hat, das Schicksal und das Elend des Opfers zu teilen. Gott hat angesichts brutaler Gewalt die Schwachheit gewæhlt. Dies ist eine logische Konsequenz seiner Barmherzigkeit und Liebe allen menschlichen Wesen und der gesamten Schçpfung gegenüber (Psalm 145). Doch wæhrend Gott entschieden ist, mit dem Opfer zu leiden, gilt Gottes Barmherzigkeit auch dem _beltæter, weshalb Gott auch ihn nicht zerstçren wird. Eher wird Gott, so wie Jesus es tat, für Vergebung plædieren.

Leute aus Gruppen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, scheinen oftmals dieselben Ziele zu verfolgen wie die "Welt", und das aus denselben Gründen, doch mit unterschiedlichen Mitteln: Gebt den Dingen die richtige Richtung, stoppt den Krieg, nur tut etwas! Diese interventionistische Haltung haben viele gemeinsam, ausgenommen daõ einige militærische Mittel wæhlen, wæhrend andere "gewaltfreie" Mittel wæhlen.

Wir müssen lernen, Gottes machtlose Liebe zu verstehen und zu akzeptieren. Mit anderen Worten, die Herausforderung für Christinnen und Christen besteht heutzutage darin, mit Gottes Schwachheit klarzukommen. Gott hat sich dafür entschieden, schwach zu sein. Barmherzigkeit und Gewalt sind unvereinbar. Barmherzigkeit wird eher Leiden erdulden als Macht und Zwang auszuüben, um Gewalt zu verhindern oder zu vermeiden. Welche Bedeutung hat dies für diejenigen, die für den Frieden arbeiten wollen?
Hansulrich Gerber
(_bersetzung: BD )

Lehrjahre in der Wüste

Diese Predigt hielt Louise Nussbaumer (mennonitische Theologin aus dem Elsaõ) am 24. Mærz 1996 im Temple Neuf in Straõburg beim Schluõgottesdienst der Mitgliederversammlung

In vierzehn Tagen feiern wir Ostern. Die meisten unserer Zeitgenossen verbinden damit die Rückkehr des Frühlings, diverse Familientreffen und die Freude über einen zusætzlichen Urlaubstag. Für uns ist es das christliche Fest schlechthin, wir feiern den Sieg Christi über den Tod und die unbestreit-bare Bestætigung seiner Gçttlichkeit, auf die sich unser Glaube gründet.

Heute morgen mçchte ich mit Ihnen zusammen über einige Aspekte dieser Fa-stenzeit nachdenken. Der liturgische Kalender erinnert uns daran, uns wæhrend dieser 40 Tage vor Ostern durch Fasten und freiwillig gewæhlten Verzicht auf eine erneute Begegnung mit dem auferstandenen Christus vorzubereiten. Die 40 Tage entsprechen den 40 Jahren, die das Volk Israel in der Wüste verbracht hat. Das Alte Testament lehrt uns, daõ die Periode nach dem Passahfest und dem Auszug aus _gypten für das Volk Israel die schwere Zeit der Prüfung, der Versuchung und der Vorbereitung auf die Inbesitznahme des verheiõenen Landes wurde. Die Zeit der ægyptischen Sklaverei war sicherlich eine "dunkle" Periode, endlos und hoffnungslos, man kçnnte sie als eine Art Klammer zwi-schen der Geschichte der Patriarchen und der Ankunft des Mose interpretieren, eine Periode auõerhalb des Bundes, in der Gott schweigt.

Für den alttestamentlichen Menschen ist die Wüste eine verfluchte Region, ein Ort aller mçglichen Gefahren, des Hungers und des Durstes, der wilden Tiere, der Schlangen, eines feindlichen Klimas, der Stille, der Einsamkeit; auch ist die Wüste ein Ort des Bçsen, der Dæmonen, der Versuchung; spæter wurde der Sündenbock mit den Sünden des Volkes beladen in die Wüste geschickt. In der Wüste muõ Jesus vor seinem Dienst unter den Menschen dem Versucher die Stirn bieten.

Ob es will oder nicht, das Volk Israel muõ in der Wüste einige wertvolle Lektionen für sein Leben lernen:
- In Bezug auf sich selbst muõ es seine Wahl treffen, seine neue Freiheit leben, den Bund schlieõen oder sich weigern, den Bund zu schlieõen.
- In der Armseligkeit und Armut muõ es Demut und Abhængigkeit lernen.

In dieser furchterregenden Region, dieser "Wüste, die groõ und furchtbar ist" (5. Mose 1,19), versteht man, daõ sich das Volk Israel bisweilen nach dem Lande des Pharao, nach seinen Fleischtçpfen und Gemüsen zurückgesehnt hat. "Wir denken an die Fische, die wir in _gypten umsonst aõen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna" (4. Mose 11,4-6). Erinnerte es sich auch an die Leiden der Sklaverei, der Peitschenschlæge der Vorarbeiter, der Gefahr, der ihre Kinder unablæssig ausgesetzt waren? Es wære zu einfach, uns über die Undankbarkeit des Volkes Israel zu entrüsten. Wæren wir denn geduldiger, weniger unglæubig, weniger rebellisch gewesen?


Dennoch hat der Herr an diesem feindlichen Ort und mit diesem fortwæhrend gegen die Anweisungen von Mose und Aaron im Streit liegenden Volk seinen Bund erneuert, seine Gebote gegeben und die Kinder Israel bis zur Schwelle des gelobten Landes begleitet.
Wir finden bei den Propheten, in den Psalmen und bis ins Neue Testament hinein unzæhlige Anspielungen auf diese Periode im Leben des Volkes Israel. Viele Texte erwæhnen seine Hartherzigkeit: "Vierzig Jahre war dies Volk mir zuwider, daõ ich sprach: Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will und die meine Wege nicht lernen wollen" (Ps. 95,8-11).

Bei der Rückkehr aus dem Exil erkennt Nehemia (Nehemia 9,9-22) nach einem groõen çffentlichen Bekenntnis die unendliche Geduld dieses Gottes, der verzeiht und der sein Volk nicht fallen læõt. Mit Hilfe der zeitlichen Rückblende ermiõt man besser die Tragweite der Ereignisse: Der Gott, der sich in der Wüste offenbart hat, ist der Gott der Liebe, derselbe, der seinen Sohn hingegeben hat.

Und jetzt erhellt sich die Wüste vor uns: Verwandelt sich diese Zeit der Prüfung nicht in einen Ort der Gnade, in einen Ort, wo das Wort des Herrn uns endlich erreichen kann, weil wir unsere Verteidigung fallengelassen haben, da wir endlich bereit waren, unseren "harten Nacken" zuzugeben, wie es in der bildlichen Sprache des Alten Testaments heiõt - heute würde man vielleicht unsere Selbstgefælligkeit oder unsere Selbstgerechtigkeit sagen - ?

In diesem Augenblick wird die Wüste der durch die Gegenwart Gottes privilegierte Ort: Gott schauen, ihm zuhçren, ihm nahe sein zu kçnnen, ist dies nicht der Wunsch eines und einer jeden Glaubenden? Wollen wir die Bestætigung unseres Glaubens aufgrund von Beweisen finden? Die Beweise ændern doch nichts an unserem Glauben, ebenso wie das Manna, die Wachteln und die Oasen die Kinder Israel nicht davon abhielten zu zweifeln und zu rebellieren.

Der Aufenthalt in der Wüste ist dem Volk Israel als eine Zeit der Versuchungen und der Prüfungen im Gedæchtnis geblieben. Israel ist versucht, sich nach dem Lande des Pharao zurückzusehnen, wo die Sklaverei es vor Hunger und Durst bewahrte. Es gibt der Entmutigung und der Panik nach, als die Schwierigkeiten auftauchen. Es hat Angst, kein Brot und kein Wasser zu haben. Selbst seine neue Freiheit erscheint ihm als Falle; es beklagt sich über Gott, der es befreit hat, und wæhrend des ganzen langen Marsches verhælt es sich unablæssig mürrisch und rebellisch.

Auf dieser endlosen Reise muõ sich das Volk Gottes einer recht schwierigen Lehre unterziehen; seine Existenz hængt allein von Gott ab, sein Glaube und sein Gehorsam sind stændigen Prüfungen ausgesetzt. Denken wir an die Geschichte des Manna: Gott versorgt sein Volk mit dem Allernotwendigsten, nicht mehr und nicht weniger, Tag für Tag, damit das Volk lernt: "Er speiste dich mit Manna..., auf daõ er dir kundtæte, daõ der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Munde des Herrn geht" (5. Mose 8,3).

Aber die Zeit in der Wüste ist auch die Zeit der Fürsorge Gottes im Blick auf sein Volk: Das Manna und das Wasser für das _berleben des Kçrpers, ein Engel, um es zu leiten (2. Mose 14,19), und die Wolkensæule, die es den rechten Weg führte (2. Mose 13,21).

Es ist auch eine Zeit der tiefsten Intimitæt zwischen Gott und seinem Volk, eine Zeit, die von Hosea und Jeremia als Verlobungszeit beschrieben wird, in gewisser Weise als der Beginn einer Liebesgeschichte. Diese beiden Propheten verkünden, daõ nach der Zeit seines Zornes der Tag kommen werde, wo der Herr in der Wüste mit seinem Volk einen neuen Bund schlieõen werde: "Und ich will zur selben Zeit für sie einen Bund schlieõen...Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit" (Hosea 2,20-22).

Die schmerzhafte Erfahrung des Propheten Hosea, von dem Gott verlangt hatte, in eine problematische Ehe mit einer Prostituierten einzutreten und spæter seinen Kindern scheuõliche Namen wie "Ungeliebter" oder "Fremder" zu geben, læõt uns auf diese Weise die tiefe Zuneigung des Herrn zu seinem Volk entdecken. Wie Hosea seiner untreuen Frau treu bleibt, bleibt Gott dem Volk treu, das er sich erwæhlt hat.


Um auszudrücken, wie weit diese Liebe und diese Treue gehen, gebraucht Hosea noch das Bild von der Wüste, wenn er von der Frau spricht, die er liebt: "Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden" (Hosea 2,16). Und an anderer Stelle sagt der Herr wiederum: "Ich nahm mich ja deiner an in der Wüste, im dürren Lande" (Hosea 13,5-6). "Ich lehrte Ephraim gehen und nahm ihn auf den Arm; aber sie merkten's nicht, wie ich ihnen half. Ich lieõ sie ein menschliches Joch ziehen und in Seilen der Liebe gehen und half ihnen das Joch auf ihrem Nacken tragen und gab ihnen Nahrung" (Hosea 11,3-4). Nichts wird die Liebe Gottes erschüttern!

Zusammenfassend kann man sagen, daõ die Zeit in der Wüste in der Bibel die Zeit darstellt, die das, was Israel bereits geschenkt worden war - den Bundesschluõ -, von dem trennt, was noch kommen sollte - dem Gelobten Land: Das Volk Gottes lebt unter dem Zeichen dessen, was sein Gott für es getan hat, sowie in der Erwartung dessen, was ihm verheiõen worden ist.

Die Zeit in der Wüste ist somit die Zeit der Gegenwart, einer Gegenwart voller Widrig-keiten und Gnadenerweisen; es mangelt weder an Prüfungen noch an Zeichen der gçttlichen Liebe. Jeden Tag trifft das Volk Israel seine Wahl, Gehorsam und Vertrauen oder Auflehnung und Klagen.

Aber die Treue Gottes trægt; das letzte Wort behælt der, der Israel aus der Sklaverei be-freite.

Auf diese Weise erinnert uns die Fastenzeit daran, zu Gott zurückzukehren, im wiedergefundenen Vertrauen und in der wiederentdeckten Liebe angesichts seiner unzæhligen Wohltaten. Diese Zeit legt uns auch nahe, den Weg zu einer echten Umkehr zu finden und wiederzufinden, Beziehungen mit dem Gott des Bundes wiederaufzunehmen und zu stærken.

Beim Laubhüttenfest muõte das Volk Israel, nachdem es sich im Gelobten Land niedergelassen hatte, für acht Tage seine bequemen Hæuser verlassen und sich Hütten aus Astwerk bauen, um darin zu wohnen. Der Text von 3. Mose 23,42-43 besagt: "Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen...,daõ eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus _gyptenland führte".

Die gçttliche Pædagogik weiõ genau, was zu tun ist, um die wichtigen Etappen einer Nation im Gedæchtnis behalten und die Vergangenheit wiederaufleben zu lassen, weg von der Bequemlichkeit des hæuslichen Lebens hin zu der Unsicherheit der Hütten. Gibt es ein besseres Mittel, ein Ereignis im Gedæchtnis zu behalten? Kçnnten wir, jede(r) dort, wohin sie/er nach diesem Wochenende zurückkehren wird, die Energie und die Zeit aufbringen, uns an einen Wüstenort zurück-zuziehen? Kçnnten wir ab und zu den Mut aufbringen, die Bequemlichkeit unserer Sicherheiten und unserer Errungenschaften loszulassen, um eine Zeitlang in Unsicher-heit und Abhængigkeit zu leben?

"Das, was die Wüste schçn macht," sagt der Kleine Prinz von St. Exup¦ry, "ist, daõ sie irgendwo einen Brunnen birgt". Es ist die Quelle lebendigen Wassers, die Jesus der Samariterin verspricht: "Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt" (Joh. 4,14). Vor seinen langen Tagen, die er den Menschen Galilæas widmete, schçpfte Jesus neue Kræfte in langen Stunden des Gebets, zu denen er in die Einsamkeit ging. Wie kçnnen wir Zeuginnen und Zeugen in dieser Welt sein, die von Gewalt und Haõ gezeichnet ist, wenn wir uns nicht die Zeit der Begegnung, der Stille und des Hçrens auf das Wort Gottes nehmen?

Ich wünsche uns allen, daõ das Fest der Auferstehung Christi für uns zur Ankunft im Gelobten Land werde. Mçgen die Milch und der Honig des gçttlichen Segens auf uns allen ruhen. Amen.
(_bersetzung: BD)


Centre Interculturel de B¦voye

Eine groõe Idee wohnte in den Kçpfen und Herzen der Gründer des C.I.B., den katholischen Kirchen von Metz, Trier, Namur und Luxembourg, der Reformierten und Lutheri-schen Kirche von Elsaõ-Lothringen: Eine Baustelle erçffnen, wo Jugendliche aller europæischen Lænder hinkommen, um sich in ihren kulturellen, historischen, sprachlichen und traditionellen Unterschieden zu begegnen und ein "Zusammensein" zu schaffen, welches die Verschiedenartigkeit des einzelnen respektiert, bereichernd für alle ist, die Mauern einreiõt, Frieden und Einheit schafft durch gemeinsames Arbeiten, Nachdenken, Beten und Zusammensein im Alltag.

Mit der Zeit wurde die europæische Idee, wie sie sich in B¦voye ausdrückt, vertieft. Wir haben verstanden, daõ "Europæer sein" nicht von selbst kommt. Es gibt nicht nur politische und geographische, sondern auch soziale und kulturelle Grenzen im Herzen unserer Stædte. Um die Zukunft zu bauen, müssen sich die Unterschiede, Trennlinien und Heterogenitæten begegnen. An diesem Punkt angekommen, reicht es nicht mehr, Treffen von europæischen Jugendlichen zu veranstalten.

Es ist vielmehr wichtig, ein Netz interkultureller Beziehungen zwischen den Traditionen, religiçsen Erfahrungen, Denksystemen und Lebenskonzeptionen zu knüpfen. Mit dieser Perspektive betonen wir in unseren Aktivitæten besonders die .ffnung für Osteuropa, die Achtung des Islams und grenzüberschreitendes Nachdenken und Zusammen-arbeiten über Friedensdienste. Für andere Notwendigkeiten stehen wir auch zur Verfügung. Europa erscheint uns immer mehr wie eine Gesamtheit, in der es Zusammenhænge zu knüpfen und Fæden zu spinnen gilt. Durch die Vielzahl der Partner, die wir Jahr für Jahr gewonnen haben, befindet sich das Zentrum heute im Herzen eines Netzwerkes, welches nicht aufhçrt, sich auszubreiten und den Inhalt unseres Austausches zu berei-chern.

Die Konzeption Europas, die wir fçrdern wollen, erfordert, daõ das Centre de B¦voye in seiner Arbeit immer die praktische Seite bewahrt. Die Grundlage des Projekts B¦voye sind die Beziehungen, die hier entstehen, und das Wachstum, das dadurch mçglich wird. Es ist gerade ein Merkmal dieses Projektes, daõ sich das Augenmerk von der europæischen Perspektive, die der Ausgangspunkt war, in Richtung Interkulturalitæt verlagert. Wir sind von Grund auf überzeugt, daõ sich so Menschen entwickeln lassen, die zuversichtlich sind, offen für die Unterschiede, den anderen respektieren und alle Arten von Grenzen überwinden kçnnen. Und dadurch versucht das Centre de B¦voye den "europæischen" Menschen zu schaffen.

Was wird in den næchsten Jahren aus B¦voye?

Wir würden B¦voye gern zu einer Gemeinschaft entwickeln, d.h. die Zeit und die Formen des Teilens, des .ffnens, der Begegnung und der Auseinandersetzung auch auõerhalb der Seminare vervielfachen. Alle sind eingeladen, sich daran zu beteiligen, Jugendliche, Freunde des Hauses, Partnerorga-nisationen, um Abende des Austausches, Gebete, Wochenendworkcamps, Empfang und Beherbergung der Gruppen zu (er)leben und von Erfahrungen zu berichten.

Wir mçchten auõerdem unseren Horizont erweitern. Nicht nur indem wir Kontakte zu neuen Lændern und Kulturen finden, sondern auch durch unsere Beteiligung am Nachdenken über Inter- und Multikulturalitæt, über die für die Erhaltung der Menschheit notwendigen Werte und über die Achtung der Menschenwürde.

Wir wünschen, daõ B¦voye ein Ort der spi-rituellen Erneuerung wird, besonders berei-chert durch stændige Begegnungen verschiedener Konfessionen und Kulturen.

Schlieõlich denken wir an die Neubewertung bzw. (Neu-)Verwendung der Landwirtschaftsflæche, welche gleichermaõen einen sozialen und kulturellen Ansatzpunkt bietet.

Das Engagement der Jugendlichen für einen Friedensdienst bleibt ein wichtiger Aspekt unseres Programms. Zwei Weiterbildungssemi-nare für Zivildienstleistende ("Kern-spaltung in Europa" und "Asyl-recht") werden in Zusammenarbeit mit unseren deutschen Partnern in Trier, Speyer und Mainz organi-siert. Die Informationen über die vielen Formen des Zivildienstes oder eines Freiwilligendienstes werden sich, besonders dank unserer Tradition des Seminars "1001 Mçglichkeit für einen Friedens-dienst", auch in Mitteleuropa (Polen, Slowakei, Ungarn etc.) ausbreiten.

Für næhere Auskünfte wende man sich an :

Bernhard Zaunseder oder Ingo Radtke, Bischçfliches Generalvikariat,
Hinter dem Dom 6, D-54290 Trier,
Tel. 0651 / 710 54 76,
oder direkt an:
Centre Interculturel de B¦voye, Chemin de Basse-B¦voye, F-57245 Peltre,
Tel. (33) 87 74 56 76,
Fax: (33) 87 74 96 70.

AUS DEM NETZ

In Richtung Frieden

Wæhrend der diesjæhrigen Mitglieder-versammlung von Church and Peace im Mærz in Straõburg wurde die Refor-mierte Gemeinde von Enschede Mitglied von Church and Peace. Wir baten Cor Keijzer, Pfarrer der Gemein-de, um einen kleinen Artikel für "Kirche und Frieden".

In jedem Jahr gibt sich unsere Gemeinde ein Losungswort. Für 1995/96 lautete es: "Der Friede ... ein Weg, den man gehen soll." Eine Losung, die uns nach Straõburg führte, damit unsere Gemeinde Mitglied bei Church and Peace würde. Welche Freude, als wir von der Mitgliederversammlung aufgenommen wurden! Schon seit mehreren Jahren bemüht sich unsere Gemeinde, für den Frieden zu arbeiten. Wir sind diesem nicht zuletzt deshalb stark verpflichtet, weil unsere Gemeinde den Namen Vredeskerk (Friedenskirche) trægt. Als Pastor dieser Gemeinde seit nunmehr drei Jahren habe ich von Anfang an gesagt, daõ das Wort Vrede/Paix/Peace/Frieden vor allem den Frieden auf Erden meint und daõ dieser Friede ein Engagement für die Gewaltfreiheit von uns verlangt. Von daher gibt es in unserer Gemeinde mehrere konkrete Aktivitæten für den Frieden:
* Wæhrend unserer Gottesdienste wird regelmæõig für den Frieden gebetet. In der Verkündigung des Evangeliums ist die Aktualitæt immer vorhanden.


Cor Keijzer bei der Mitgliederversammlung
Foto: B.rgit Dobrinski

* Es gibt verschiedene Gruppen von Erwachsenen, die sich treffen, um zusammen die Bibel zu studieren oder um verschiedene Themen zu diskutieren. Die Gewaltfreiheit ist eines dieser Themen.
* Eine achtkçpfige Arbeitsgruppe versucht die Gemeinde regelmæõig mit einer kleinen Aktion "aufzurütteln". Im Augenblick berei-tet sie eine Ausstellung für den Frieden vor.
* Es gibt auch solche unter uns, die für den Frieden marschieren. Dreimal jæhrlich machen wir uns auf in Richtung Potsdam. Die Reformierte Gemeinde von Enschede ist mit einer Gemeinde dieser Stadt durch eine Partnerschaft verbunden.
* Auf der Ebene der Versçhnung erscheint uns der Kontakt mit unseren deutschen katholischen Nachbarn aus Alstætte als die absolute Prioritæt. Diese Aktivitæt hat bisher einen enormen Einfluõ diesseits wie jenseits der Grenze ausgeübt.

Was die Zukunft anbelangt, so hoffe ich, daõ Church and Peace unserer Gemeinde helfen wird, ihrer Berufung entsprechend zu leben. Wir unsererseits werden uns bemühen, andere Gemeinden mit auf den Weg des Friedens einzuladen.

Es ist immer schwierig, ein Bild von seiner eigenen Gemeinde zu zeichnen. Für einen Auõenstehenden ist dies sehr viel leichter. Ich füge deshalb einen Artikel an, der von einer deutschen Journalistin geschrieben wurde. Er erzæhlt eine Geschichte, von der ich oben gesprochen habe.

Cor Keijzer, 29.4.96
(_bersetzung: BD)


Heilige Stætte in früher Zeit

Katholische und reformierte Pfarrer arbeiten eng zusammen

Dicht an der deutsch-niederlændischen Grenze liegt Alstætte, über die Baumwollstraõe leicht zu erreichen, egal ob man von Nord-osten, von Gronau her, oder von Süden, aus der Richtung Borken, kommt. Der eckige Turm der Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt weist trutzig gen Himmel. Fast macht es den Eindruck einer Burg, dieses mæchtige Gotteshaus, an dessen Stelle bereits vier frühere Kirchen gestanden haben. Der rote Stein verstærkt den Eindruck noch. Im Innern erwartet dagegen ein groõzügiger moderner Raum die Glæubigen, eine lichte Atmosphære von Helligkeit und Frieden.

Ein Friedensgottesdienst wurde letzthin auch hier gefeiert, der seinem Namen alle Ehre machte. Gemeinsam mit der niederlændischen reformierten Gemeinde der Vredeskerk in Enschede beteten und sangen die Alstætter in friedlicher Nachbarschaft aus vollem Herzen. Kein groõer diplomatischer Akt der Vçlker-verstændigung, sondern ein konkreter Schritt aufeinander zu - so wollten es auch die beiden Pfarrer, Josef Beike aus Alstætte und Cor Keijzer aus Enschede, verstanden wissen.

Von dem niederlændischen Geistlichen war im vergangenen Frühjahr die Initiative ausgegangen: Aus Anlaõ der Feiern 50 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wollte er auf die deutschen Nachbarn zugehen. Nach dem erfreulichen Zuspruch, den seine Einladung in Alstætte gefunden hatte, machten sich nun im Herbst die Niederlænder auf den Weg, um mit den Deutschen in deren Kirche zusammenzukommen. Ein anhaltender Applaus für die Friedenstauben aus Papier, die die Kinder wæhrend der Zeit der Messe im Nebenraum gebastelt hatten, bewies, daõ Cor Keijzers Friedenshand dankbar angenommen worden ist.

Früher, so erzæhlte Pfarrer Beike wæhrend des Gottesdienstes, war das überhaupt kein Pro-blem gewesen. "Vielleicht haben unsere gemeinsamen Vorfahren hier bereits in vorchristlicher Zeit miteinander gebetet", meinte der Pfarrer. Denn Alstætte - der Name bedeutet "heilige Stætte" - sei bereits in præhistorischen Zeiten ein Ort der Andacht gewesen. Auch spæter noch gab es keine eigentliche Grenze zwischen den Bewohnern dieses Landstrichs. "Vor dem Krieg haben viele Alstætter Mædchen nach Holland hinüber geheiratet", so Beike. "Dadurch, daõ man hüben wie drüben Platt sprach, gab es auch keine Verstændigungsschwierigkeiten." Die schrecklichen Ereignisse vor fünfzig Jahren hætten einen Einschnitt bedeutet, der bis heute nicht recht wieder abgebaut worden sei. Gemæõ den Worten des Apostels Paulus forderte er die Anwesenden auf, an dem "Haus des Friedens weiterzubauen." "Wir haben ja ein gemeinsames Fundament, hier in Alstætte und drüben in Enschede, und das ist Jesus Christus."

Die Grenzen der Pfarrei St. Mariæ Himmelfahrt stoõen genau an diejenigen der evangelischen Pfarrer der Vredeskerk. So scheint es nur natürlich, daõ Cor Keijzer hier eine geistliche und menschliche Verbindung über die Grenzen hinweg angestiftet hat. Er ist zudem ein aktiver Kæmpfer für den Frieden, hat schon zahllose Pilgerfahrten in Nachbarlænder wie Belgien und Frankreich unternommen.

Beim gemütlichen Zusammensein nach dem Friedensgottesdienst in Alstætte lud er den Kirchenvorstand herzlich ein, sich in Zu-kunft anzuschlieõen. Warum nicht, meinten diese, denn "über Frieden soll man nicht reden, man muõ ihn tun!" Die Enscheder-Alstætter Partnerschaft zeigt sich erstaunlich mutig darin, Grenzen zu überschreiten, nicht nur die zwischen den beiden Staaten, nicht nur die, die die jüngste Geschichte gezogen hat, sondern auch die zwischen den Konfessionen. Und es zeigt sich: Es funktioniert. Denn es macht Sinn. Josef Beike: "Damit unsere Kinder in Frieden leben kçnnen."

Ursula Siegers
Kirche und Leben
10. Mærz 1996

Nachrichten aus der

Communaut¦ de l'Arche Saint Antoine


Dies ist nun unser neuntes Jahr in Saint Antoine, und selbst nach dieser Zeit werden wir noch immer von den _berraschungen an unsere Grenzen geführt, die das kommunitære Leben und die Beherbergung groõer Personenzahlen mit sich bringen, die Aufnahme von Menschen, die in dem Vertrauen an unsere Tür klopfen, daõ wir ihre Sorgen mit ihnen teilen und ihnen bei ihrer Suche helfen.

Die Gruppe ist trotz des turbulenten Alltags zahlenmæõig stabil geblieben - dreiõig Er-wachsene und ebensoviele Kinder.

Der Sommer und die Semiare sind gut verlaufen, insbesondere dank der Hilfe verschiedener Freundinnen und Freunde aus der Region, die gekommen waren, um uns im Laden, im Garten oder in der Küche zu unterstützen. Wir sind ihnen von ganzem Herzen dankbar dafür.

Im Laufe der Jahre hat sich eine gewisse Routine entwickelt und unsere Organisation verbessert. Wir freuen uns über den Reichtum an Begegnungen, zu welcher diese Aktivitæt uns Gelegenheit bietet. Die Kommunitæt leitet einen Groõteil der Seminare: bi-blisches Hebræisch, Modalgesang, Gesænge und Tænze, positive Konfliktlçsung und Ausbildung in Gewaltfreiheit, Familienferien in der Kommunitæt. Wir sind so froh, solch verschiedenartige Gruppen bei uns zu haben, bei denen etwa die Musik, Yoga oder die innere Heilung im Mittelpunkt stehen. Im September war eine Gruppe des Balkan-Peace-Teams bei uns, mit der wir einen sehr reichen Austausch hatten.

Die Bilanz am Michaelistag hat uns gezeigt, daõ wir 1400 Personen im Rahmen von Seminaren und Wochenenden und 990 Personen bei freigewæhltem Aufenthalt bei uns zu Gast hatten.

Mehr denn je sind wir mit der Einrichtung des Gebæudes beschæftigt. An der Kapelle wurden grçõere Arbeiten vorgenommen: Mauern, Fuõboden, Fensterscheiben, Türen und Beleuchtung sind erneuert worden, um diesen Ort mit der Schlichtheit und Wærme herzurichten, die unseren Bedürfnissen entsprechen.

Aber es gibt auch eine "Neuausrichtung des Ordens". Am Vorabend des 50. Jahrestages der Arche haben wir im Kreis aller unserer Gemeinschaften eine Arbeit der Reflexion über unsere Wirkungsweise und über das Wesentliche der Botschaft der Arche begonnen; diese Arbeit wird uns sehr be-schæftigen; gleichzeitig hat sie sich schon bisher als sehr belebend erwiesen.

Auch die gewaltfreie Aktion hat uns in diesem Jahr stark beschæftigt:
- im Januar 95 das Fasten in Taverny wæhrend der Vorbereitung des Atomwaffensperrvertrages;
- im Juli in Paris und Grenoble mehrere Demonstrationen gegen die Wiederaufnahme von Atomversuchen, die Vorbereitung des interreligiçsen Gebets, das am 6. August bei der UNESCO im Gedenken an die Bombardierung Hiroshimas stattfand;
- im September/Oktober eine Præsenz mit dem Bus "Stop-Essais", um über die Atomversuche zu informieren.

Dies war, rasch zusammengefaõt, das, was unseren Alltag ausmacht. Im voraus all denjenigen herzlichen Dank, die uns gern etwas von ihrer Zeit schenken und uns in diesem Sommer bei der Aufnahme unserer Seminargæste helfen wollen.

Frieden, Kraft und Freude!

Brief der Arche St. Antoine (Auszüge), Februar 1996
(_bersetzung: BD )

Nachrichten aus der

Basisgemeinde Wulfshagenerhütten

Das Folgende enthælt Auszüge aus dem Rundbrief 1996.

Eine lange Zeit der Sprachlosigkeit liegt zwischen heute und dem Jahr 1993, aus dem unser letzter Rundbrief an Euch geschrieben wurde. Es war Gerhards letzter Brief. Nach kurzer schwerer Krankheit ist er am 25.5. 1994 verstorben. Gerhards Leben ist uns zu einem Gleichnis geworden. Daher mçchten wir diesem Brief ein Portrait, geschrieben von einem Bruder, voranstellen.

Einfach ein Bruder
Der Ort der "Demontage", wie er mir gegenüber einmal sagte, war der Alltag, waren wir, wir alle, die Gemeinde: In Kornwestheim, in Wulfshagenerhütten, in Ostberlin. Als Reich-Gottes-Arbeiter lieõ Gerhard sich gebrauchen und verbrauchen. Er war sich nicht zu schade, uns allen "die Füõe zu waschen". Und er tat es oft.

Auch als Leiter der Gemeinde diente er wirklich: Er baute auf mit Wort und Tat, ermutigte durch hæufigen Zuspruch, ermahnte, wenn nçtig, klærte auf, gab Weisung, vor allem aber ertrug er vieles von uns - Enttæuschungen, Verunglimpfungen, Projektionen, Argwohn, Neid...Mir fællt auf: Er war immer bereit zu verzeihen, und er war immer bereit, um Verzeihung zu bitten. Niemand konnte man leichter auf einen Fehler oder auf eine Schuld ansprechen als ihn. Es gab nichts mehr an ihm, was einem Angst machen konnte.

Sein Gesicht der letzten Jahre war geprægt vom langen Weg der Nachfolge und der immer inniger gewordenen Beziehung zu Jesus, gekennzeichnet vom Gewicht der vielen Dienste, insbesondere vom Dienst der Leitung. In ihm war wirklich kein Rest mehr von Besitz, Eigenem, Selbstgefælli-gem, Machwerk. Sein Gesicht war frei da-von. Von ihm geht aus: Staunen und tiefes Wissen, Kindlichkeit und Reife, Offenheit und Verstehen, Güte und Erbarmen, Liebe und Wahrheit. Wesenszüge Jesu.

Es ist klar: Sein Tod hinterlæõt in den Gemeinden eine Lücke. Sie ist furchtbar, weil furchterregend. Niemand kann sie füllen. Nun erleben wir etwas Heilsames unter uns allen. Etwas, was neu wird: Diese Lücke, dieser so schmerzliche Leer-Raum, schafft gerade in uns den leeren Raum, der nçtig ist, damit Gott selbst zu uns kommen kann... Dies læõt uns den Schmerz nicht vergessen, sondern dankbar mit ihm leben - neu leben.

Werkstattausbau
1995 hat unsere Spielzeugproduktion, nach einer Unterbrechung von zweieinhalb Jahren, in neuen, hellen und schçnen Arbeitsræumen wieder begonnen. Der æuõere Bau wurde uns ein Bild für den inneren Bau der Gemeinde: Es bedurfte groõer Verænderungen, um die neuen Ræume entstehen zu lassen. So beschreibt ein Gast, der in der Gemeinde mitlebt, die Situation: "...Das von auõen gesehen Ver-Wunder-Liche geschah, und es konnte Stück für Stück ohne groõe Verænderungen weitergebaut werden...Fehlende Mittel für bestimmte Bauabschnitte flossen als Spende oft dann erst, als die Gemeinde für sich einen inneren Zusammenhang mit dem æuõeren Mangel gefunden hatte.

Auch im persçnlichen Bereich merke ich, daõ Gott innen wie auõen die gleichen Wege mit mir gehen will. Weg von den alten Mustern des Festhaltens falscher Sicherhei-ten, die einen immer wieder gefangennehmen wollen, hin zu den wahren Bindungen, die in der Hinwendung zum lebendigen Gott spürbar werden."

Verkauf
Durch unsere Bausituation bedingt, konnten wir nicht mehr produzieren und verkaufen. In dieser Situation, die eigentlich das Aus für jeden Betrieb bedeutet, geschah das Erstaunliche: Die KundInnen hielten uns die Treue, blieben nicht nur bei ihren Bestellungen, sondern erteilten uns sogar neue, darunter auch sehr groõe Auftræge. Solche Zeichen von Solidaritæt gaben uns die Kraft, uns weiterhin ganz auf den Bau zu konzentrieren. Ab Sommer 1995 konnten wir dann endlich wieder produzieren. Der Schwung reichte aus, die angestaute Auftragsmenge bis zum Jahresende abzutragen und das so geduldig erwartete Holzspielzeug an die verschiedenen Einrichtungen im ganzen Lande auszuliefern.

Vernetzung
Gottes zærtliche Fürsorge hat uns durchgetragen in den vergangenen Jahren der inneren und æuõeren Bedrængnis nach Gerhards Tod. Wir haben von Euch, Ihr Lieben, viel Liebe erfahren durch materielle und geistliche Hilfe. Unter den vielen Geschenken ist uns das Geschenk eines 100 kg-Honigfasses sowie von 16 Laib Bergkæse zum Bild geworden für die Treue Gottes und seine Verheiõung: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, und alles andere wird euch dazugegeben." (Mt.6) Ein besonderes Ge-schenk sind unsere BesucherInnen, die für einige Zeit das Leben mit uns teilen. Ihr Mitanpacken, ihre Fragen, ihre Suche, ihre Kritik sind lebensnotwendig für uns.

Berlin:
Hausgemeinde Prenzlauer Berg
Inzwischen wæchst der Kiezladen ("Kiez" bedeutet in Berlin soviel wie: "Stadtteil, in dem man einander noch kennt") immer mehr in das Bild hinein, welches dem Ausbau dieser Ræume zugrundelag: ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um sich gegenseitig zu halten und zu helfen in ihren Alltagsproblemen und um miteinander zu feiern. Besonders Feste - als Ausdruck der Lebensfreude - brauchen wir auf dem langen Weg des Widerstandes. Die Kraft des Zusammenstehens wird erlebbar im gemeinsamen Tun: So ging es z.B. um ein Haus in der Nachbarschaft, in dem 12 bezugsfertige Wohnungen seit Monaten leerstanden. Nach vielen Zusammenkünften im Kiezladen, breiter .ffentlichkeitsarbeit und langen Gespræchen mit den zustændigen Politikern sind jetzt alle 12 Wohnungen neu vermie-tet...

Eine andere schçne Geschichte, die wir Euch erzæhlen kçnnen, ist die des Kinderladens. Wieder ging es um Raumberatung, diesmal für die Kleinsten, die Schutz-losesten. Die Ræume des Kinderladens befinden sich im Vorderhaus unseres Hauses. Dort stand eine kleine Ladenwohnung lange leer, die dann im Frühjahr 1995 einige von uns - zusammen mit anderen Eltern aus der Nachbarschaft - in Selbsthilfe instandsetzten. Dieser Vorgang geschah nicht ohne Widerstænde: andere Bewohner erhoben plçtzlich Anspruch auf die den Kindern zugedachten Ræume. Wieder einmal lernten wir, wie notwendig es ist, "Stçrungen" willkommen zu heiõen. Auch sie sind oftmals Sprache Gottes, in sein Heilsgeschehen eingebaut. Die Folge waren Gespræche zwischen allen potentiellen Raumnutzern. Schlieõlich kam es zu dem rundum schçnen Kinderraum, mit dem nun alle einverstanden sind. Hier findet inzwischen eine tægliche Betreuung von Kindern aus der Nachbarschaft statt.

Alle stehen wir vor Gott in einer Reihe, sind Bedürftige, ganz angewiesen auf seine versçhnende Liebe. Laõt uns lernen von den Lilien auf dem Felde (Mt.6,28) - Symbol der Sorglosigkeit und Schçnheit bei Gott. Die Lilie war Gerhards Lieblingsblume.

Mennoniten feiern 500 Jahre Menno Simons

"500 Jahre nach Menno Simons unterwegs in die Zukunft Gottes", so lautete das Thema der Mennonitischen Europæischen Regional-konferenz, die vom 16.-19. Mai 1996 in Elspeet, Holland, stattfand, dem Geburtsland von Menno Simons, eines der Gründervæter des pazifistischen Flügels der Tæuferbewegung des 16. Jahrhunderts, der den Mennoni-ten (vçllig unfreiwillig) seinen Namen vermacht hat.

Die tæglichen Themen der Tagung griffen wichtige Aspekte der Verkündigung und des Lebens von Menno auf: sich entscheiden, dienen und leiden, Trost und Hoffnung. Eine ganze Anzahl an Mitgliedern und Freundinnen und Freunden von Church and Peace waren vertreten und brachten ihre Beitræge sowohl wæhrend der Sitzungen im Plenum als auch in den Arbeitsgruppen ein.

Einer der Hçhepunkte der Tagung war ein vom Europæischen Mennonitischen Frie-denskomitee gestalteter Gottesdienst mit sehr bewegenden Zeugnissen: Wolfgang Krauõ vom Deutschen Mennonitischen Friedenskomitee berichtete von persçnlichen Erlebnissen wæhrend des Balkankrieges. Bruno Sægesser vom Schweizer Mennoni-tischen Friedenskomitee erzæhlte von einem Traum, den er wæhrend seines Gefængnisau-fenthaltes als Kriegsdienstverweigerer hatte und der 23 Jahre spæter Wirklichkeit wird, als vor kurzem ein Zivildienst geschaffen wurde, den sein Sohn in Anspruch nehmen kçnnte.
Die Botschaft von Dora Geiser aus Neuwied wæhrend des Schluõgottesdienstes war eine prophetische Herausforderung, gerichtet an die europæischen Mennonitengemeinden: Die Zukunft Gottes realisiert sich dort, wo Gottes Gerechtigkeit sich ganz konkret in einer Welt manifestiert, in der die Ungerechtigkeit und das Bçse gebieterisch herrschen.

Marie-No'lle von der Recke
(_bersetzung: BD )

Das Engagement
für einen Zivildienst -
Ein Beispiel aus der Schweiz

Im Jahre 1973 saõ ich wegen Militærverweigerung in einer Gefængniszelle. Ich war damals 22 Jahre alt. In den beiden Nachbarzellen saõen ein Kindermçrder und ein Drogenhændler. Drei Monate hatte ich Gelegenheit, den Alltag in einem Schweizer Gefængnis kennenzulernen. Sehr enttæuscht über die Art und Weise, wie der Staat mit mir umging, saõ ich jeweils am Abend in meiner Einzelzelle.

In dieser Situation hatte ich einen Traum: Ich træumte davon, daõ meine Sçhne, falls sie gleich entscheiden würden wie ich, in der Schweiz einen Zivildienst leisten kçnnten und für ihren Glaubensentscheid nicht mehr bestraft würden. Dies war vor 23 Jahren.

In der Zwischenzeit gab es in dieser Frage einige Volksabstimmungen, die darauf abzielten, einen Zivildienst zu schaffen. Anfænglich gingen alle Abstimmungen verloren. Ich besuchte oft Prozesse von Militær-verweigerern vor Militærgerichten. Dies motivierte mich immer wieder, mich weiter zu engagieren.

1992 erhielt das Schweizerische Mennoniti-sche Friedenskomitee den Auftrag, im Namen der Schweizer Mennoniten auch auf politischer Ebene in der Zivildienstfrage aktiv zu werden. Gott schenkte es, daõ wir schon zwei Wochen spæter an einem Hearing mit hohen Bundesbeamten und Militærs unsere Vorstellungen für einen echten Zivildienst præsentieren konnten. Dies gab uns auch den Anschluõ an die Stellen, bei denen effektiv Entscheide vorbereitet werden. Zusammen mit anderen Gruppen suchten wir das Gespræch mit Parlamentariern, besonders 1994 und 1995.

Ab dem 1. Oktober 1996 gibt es nun auch in der Schweiz einen zivilen Ersatzdienst, kein optimaler, aber wir kçnnen leben damit. In den vergangenen Jahren haben wir viel Zeit und auch Geld investiert. Wir haben im Vertrauen auf Gott gewuõt, daõ wir an einer gerechten Sache arbeiten.

Am 4. November 1995 war für uns ein hi-storischer Tag. Auf Anregung des SMFK ænderte die Konferenz der Mennoniten der Schweiz die über hundertjæhrige Empfehlung an ihre Mitglieder: In Zukunft wird nicht mehr der waffenlose Militærdienst, sondern das Leisten des zivilen Ersatzdienstes empfohlen!

Gott hat es geschenkt, daõ mein Traum in Erfüllung ging. Unser æltester Sohn ist nun 16 Jahre alt. Er wird, falls er gleich entscheidet wie ich, seine Zeit nicht mehr im Gefængnis verbringen müssen. Gott sei Dank.
Bruno Sægesser


Symposium MENNO 500
Elspeet (NL), 29.6.-6.7.1996

Eines der herausragenden Ereignisse unter den anlæõlich der 500. Wiederkehr des Geburtstags von Menno Simons organi-sierten Veranstaltungen war ein Treffen mennonitischer Lehrer(innen) und Theo-log(inn)en aus der ganzen Welt, die auf Einladung der niederlændischen Mennoniten zu einem einwçchigen Symposium nach Elspeet kamen. Tansania, _thiopien, Indien, Indonesien, Kolumbien, Costa Rica, Uruguay, Südafrika sowie zahlreiche europæische Lænder, die USA und Kanada waren vertreten.

Eine Reise zu den Orten, wo das Werk Mennos begann, führte in die Tage intensiven Bibelstudiums und des Austausches zwi-schen den Teilnehmer(inne)n ein. Die angewandte Methode bestand darin, Zeugnisse über die groõen theologischen Themen dieses "Gründervaters" des Tæufertums abzuwechseln mit Referaten über dieselben Themen, wie sie sich in seinem schriftlichen Werk niederschlagen.

Die ganze Vielfalt persçnlicher Erfahrungen aus der Kirche in allen Weltgegenden spiegelte sich in den Zeugnissen wider und fand ihr Echo in den historischen Referaten. Auf diese Weise wurde es mçglich, eine kritische Evaluation des Erbes der Tæufer vorzunehmen und festzustellen, in welchen Bereichen es seine Aktualitæt behalten hat und auf welchen Gebieten seine Erb(inn)en gültige Antworten für die Probleme finden müssen, mit denen die Kirchen in unserer heutigen Zeit konfrontiert sind.

Ausgehend von einer biblischen Betrachtung in verschiedenen kulturellen Kontexten, sprach man die groõen Themen der neuen Geburt, der grundlegenden Bedeutung Jesu Christi und des Lebens in der Nachfolge Jesu an und ging dabei auch auf die Widerstænde und Leiden ein, die diese mit sich bringen kann. Die Zeugnisse und die Referate waren von æuõerster Dichte und so beschaffen, daõ sie sowohl unser Gefühl als auch unseren Intellekt ansprachen.

Es ist schwierig zu behaupten, schon so bald nach der Veranstaltung Schluõfolgerungen ziehen zu kçnnen; man kann jedoch sagen, daõ die Teilnehmer(innen) sehr froh über die Gelegenheit waren, diese Themen in diesem internationalen Kontext vertiefen zu kçnnen und den ganzen Reichtum spiritueller Erfahrung von Schwestern und Brüdern aus anderen Kontinenten zu entdecken. Davon war es nçtig, zu den Quellen jener radikalen Reformation zurückzukehren und sie zu ihrem aktuellen wie in ihrem geschichtlichen Zusammenhang zu betrachten.

Drei Themen haben insbesondere die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und erfordern weitere Vertiefung: die Bedeutung der Spiritualitæt für das Leben in der Nachfolge, d.h. des Eingewurzeltseins im Glauben an Jesus für den Weg in seinen Fuõtapfen, auch für die Teilnehmer(innen), die die Christologie des Menno nicht teilen, die die Tendenz hat, die Menschlichkeit Jesu zu verneinen; die Bedeutung der Gemeinschaft der Glæubigen, des Ortes, wo sich das Leben in der Nachfolge abspielt - wenngleich die Teilnehmer(innen) diesen Ort der Gemeinschaft eher als Ort der Heilung betrachten mçchten statt einer reinen, unbefleckten Kirche, wie sie sich in Mennos Vision ausnimmt; und schlieõlich die Notwendigkeit des Dialogs mit anderen Konfessionen - wenngleich der Separatismus Mennos zu seiner Zeit die einzige Alternative zu sein schien.

Menno Simons

Der Beitrag der nicht-westlichen Geschwister war für alle eine ganz besondere Freude bei diesem Treffen: Graham Cyster, der in einer Phase seines Lebens Mennonit und gewaltfrei wurde, wo die verzweifelte Lage seines Landes es nahegelegt hætte, auf Seiten des ANC zu den Waffen zu greifen, forderte die Mennoniten heraus, die kulturelle und ethnische "Schlacke" zurückzuweisen, die dazu neigt, das Evangelium zu verdunkeln, und den Auftrag unter den neuen Bedingungen, in echter Partnerschaft mit den Geschwistern aus anderen Kontinenten, zu überdenken.

Alix Lozano, eine junge Kolumbianerin, gab uns ein lebendiges Zeugnis eines unerschütterlichen Glaubens an Jesus Christus, Gefæhrte und Hoffnung der Christ(inn)en ihres Landes, das von Gewalt, Drogen und Armut untergraben ist. Das theologische Seminar, an dem sie unterrichtet, hat vor kurzem einen Lehrgang geschaffen, der allen offensteht, sich jedoch insbesondere an junge Kriegsdienstverweigerer richtet. Er mçchte die Studenten dazu ausbilden, angesichts von Konfliktsituationen, von çkologischen Problemen und des Militærs Zeugen für die im Evangelium begründete Gewaltfreiheit zu werden.

Shamsudin Abdo berichtete von dem erstaunlichen Wachstum der Kirchen in _thiopien nach Jahren der Verfolgung. Er, der unter dem marxistischen Regime vierein-halb Jahre im Gefængnis war, besucht und unterstützt seine ehemaligen Gefangenenwærter, die nun unter dem neuen Regime inhaftiert sind. Einer der entscheidenden Faktoren dieses wunderbaren Wehens des Geistes ist die Existenz kleiner Gebetsgruppen, wo man sich gegenseitig stützt und miteinander die Bibel studiert. Sie haben in der Zeit der Verfolgung standgehalten.

Die Mennoniten, eine an einigen Orten alte Friedenskirche. Eine Friedenskirche, die sich Fragen stellt, was ihre Vitalitæt und ihre Identitæt anbetrifft. Bei diesem Symposium ist sehr deutlich geworden, daõ Gottes Geist in den Kirchen am Werke ist und daõ die Botschaft eines radikalen Glaubens und einer radikalen Hingabe am Ende des 20. Jahrhunderts nichts von ihrer Aktualitæt verloren hat.

Marie-No'lle von der Recke
(_bersetzung: BD )


Versçhnung suchen - Leben gewinnen!

Eindrücke von der .kumenischen Versammlung
Erfurt, 13.-16. Juni 1996

"Friedensdienste sind bisher am Rande der Kirchen tætig, obwohl sie im Zentrum des Auftrags der Kirche stehen. Sie gehçren zukünftig in das Zentrum christlichen Engagements."
"Es gehçrt zum Kirchesein der Kirche Jesu Christi, daõ sie sich für gewaltfreie Lçsung von Konflikten einsetzt."
Zwei Worte aus Erfurt, næherhin aus dem Arbeitsgruppenbericht über Friedensdienste. Kirche und Frieden kommen zusammen.

Das ist ein Merkmal dieser Versammlung: Nur eine knappe Botschaft, quasi eine Præambel, wurde von allen Delegierten verabschiedet. Die 13 Arbeitsgruppen fertigten in eigener Autoritæt ihre Berichte. Sie bilden gemeinsam mit der Botschaft die schrift-lichen Ergebnisse an die Kirchen und Gemeinden, an die .ffentlichkeit, an die Europæische Versammlung in Graz.

Ein anderes Merkmal: das Bemühen, das Programm der Delegierten und ihrer Berater sowie das Programm der Initiativen mçglichst intensiv zu verbinden. Das gelang über fünf thematische Foren, über die Gebetskette und über die Gottesdienste. Leider war der Arbeitsdruck über die kurze Zeit so hoch, daõ direkte Begegnung zu kurz kam.

Immerhin zeigten die Gottesdienste zur Erçffnung und zum Schluõ diese Verbin-dung. Waren es am Anfang die Pilgerwege, deren Berichte die Verbindung schafften von den früheren Versammlungen in Dresden und Stuttgart nach Erfurt, so waren es zum Schluõ die Zeugnisse und Fürbitten, die gemeinsam mit der offiziellen Botschaft ein eindrucksvolles Bild von dem Bemühen um den Versçhnungsprozeõ zeichneten.

Durch eine vorangestellte Konferenz im Rahmen der .kumenischen Dekade wurden viele Themen aus der Sicht von Frauen eigens beleuchtet: _mter in den Kirchen, Armut - Reichtum, Ost-West-Geschichte u.v.a.

Ein entscheidender Mangel der Versammlung besteht darin, daõ sie in den Kirchen vorab so gut wie unbekannt blieb. Das kann sich nachtræglich ændern, wenn die sehr griffigen Ergebnistexte samt Gottesdiensten und Pilgerwegserfahrung in das Herbst-Programm der .kumene einflieõen. Sie haben es verdient.

Die .kumenische Zentrale,
Postfach 101762, 60017 Frankfurt/M.,
Fax: 069/289347, erstellt derzeit eine Dokumentation. Es lohnt, mit den Ergebnis-sen von Erfurt zu arbeiten - eine gute Orientierung auf Graz hin.

Herbert Froehlich

Schritte auf dem Weg nach Graz...
Bericht von einem Vorbereitungsseminar in Straõburg

Unter der _berschrift "Gewalt, Mediation und Versçhnung" fand vom 23.-30. Juni 1996 in Straõburg eine Bildungswoche für JugendmitarbeiterInnen, PastorInnen und VertreterInnen von verschiedenen west- und osteuropæischen Lændern (darunter Ruõland, Ukraine, Rumænien, Bulgarien, Ungarn und Schweden) und unterschiedlichen kirchlichen Traditionen (von den Quækern bis zu den Orthodoxen) trafen sich dazu im Centre International d'Accueil et de Rencontre Unioniste Strasbourg (C.I.A.R.U.S.).
In drei verschiedenen Workshops ging es um die Analyse von Gewalt- und Konfliktsituationen und die Frage nach entsprechenden Vermittlungsmçglichkeiten in solchen Konflikten. Diese wurden zunæchst theoretisch erarbeitet und schlieõlich ansatzweise ausprobiert und eingeübt. Thierry Husser vom elsæssischen CVJM war es in einer einführenden Runde gelungen, die TeilnehmerInnen für die anschlieõende sehr persçnliche Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und Konfliktvermittlung in den Workshops miteinander vertraut zu machen.

Michel Sommer (Centre Mennonite de Bruxelles) erlæuterte daraufhin die wichtigsten Hintergründe und Aspekte des bibli-schen Versçhnungsbegriffes, die in mehreren Arbeitsgruppen zu Gen 32,4-33,17, Gen 42,1-38, Gen 43,15-45,8, Luk 15,11-32 und Eph 2,11-22 weiter vertieft wurden.

Die meisten TeilnehmerInnen empfanden es als eine wichtige Entdeckung, zu sehen, daõ zahlreiche biblische Texte nicht nur theologisch die Frage von Versçhnung und Konfliktlçsung reflektieren, sondern zugleich die konkreten Schritte dazu aufzeigen. Damit wurden diese und andere biblische Texte zu einem ganz wesentlichen Bezugspunkt der beiden parallel laufenden Workshops: Juan Jos¦ Romero (Centre Mennonite de Bru-xelles) führte in die Arbeitsweise der Mediation ein. Welches Einfühlungsvermçgen und welche Erfahrung Mediation voraussetzt, aber auch welche fundamentalen Chancen Mediation in sich birgt, wurde den Teilnehmern dieses Workshops in den abschlieõenden Rollenspielen bewuõt.

Richard Hellbrunn von Espace de Liaisons et Strat¦gies d'Ouverture (ELSO) zeigte im zweiten Workshop die Chancen einer sog. "aggressiven Therapie". Hierbei ging es darum, Gewalt und Stærke nicht nur unter destruktiven, sondern auch unter konstruktiven Gesichtspunkten zu betrachten und als eine Chance zu begreifen, einerseits traumatische Konflikterfahrungen kçrperlich zum Ausdruck zu bringen und dadurch zu verarbeiten und andererseits die eigene Stærke als eine Mçglichkeit zu erkennen, sich in Konfliktsituationen verteidigen und Opfern von Gewalt zu Hilfe kommen zu kçnnen. Bibli-scher Bezugspunkt dieses Workshops war Jakobs Kampf am Jabbok (Gen 32,23-33).

Im Rahmen eines Theaterworkshops übte Thierry Husser die Wahrnehmungs- und Ausdrucksfæhigkeit der TeilnehmerInnen im Blick auf das jeweils individuelle Empfinden von Gewalt, Konfliktvermittlung und Versçhnung. Dieser Workshop war eine gelungene kreative Fortführung und Ergænzung der beiden vorangegangenen Workshops.

Einen ganz anderen Akzent setzten die Teilnahme an einer Debatte zur Situation junger Menschen in Europa im Straõburger Europa-Parlament und der anschlieõende Besuch des Europæischen Jugendzentrums, einer Abtei-lung des Europarates. Die Mçglichkeiten der europæischen Kirchen, auf die Entschei-dungsprozesse im Europarat und in den Institutionen der Europæischen Gemeinschaft einwirken zu kçnnen (z.B. Bioethik-Konvention), erlæuterte Richard Fischer, Exekutivsekretær der Europæischen Kommis-sion für Kirche und Gesellschaft (EECCS).

Schlieõlich stellten einzelne TeilnehmerInnen einige çkumenische Netzwerke und Organisationen vor, in denen sie jeweils engagiert sind, darunter CIPAX , Church and Peace, Group of Young Oecumenists in Europe und die Orthodoxe Erziehungsassoziation "Syndesmos filias" aus St. Petersburg.


Im Blick auf die Zweite Europæische .kumenische Versammlung in Graz (23.-29. Juni 1997), die das Thema "Versçhnung - Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens" zu ihrem Leitmotiv erklært hat, beschlossen die TeilnehmerInnen, ihre in Straõburg gemach-ten Erfahrungen weiter zu vertiefen und mit anderen TeilnehmerInnen dieser E.V 2 zu teilen. Sie waren sich weithin einig, daõ man über Versçhnung nicht nur theoretisch reflektieren kann, sondern sich ganz praktisch mit Formen der Konfliktvermittlung und des Umgangs mit Gewalt aus-einanderzusetzen hat. Daher werden die TeilnehmerInnen von Straõburg für Graz verschiedene Workshops vorbereiten, deren Koordination und detaillierte Planung wæhrend eines weiteren Treffens im Mærz 1997 in Budapest erfolgen soll.

Einige der TeilnehmerInnen hatten sich be-reits im Jahr zuvor wæhrend eines gesamteuropæischen Treffens in Halle/Saale, kurz vor dem Hamburger Kirchentag, zur Group of Young Oecumenists in Europe zusammengeschlossen, um auf gesamteuropæischer Ebene junge Menschen für den konziliaren Prozeõ in Europa zu gewinnen, damit sie sich in Zukunft als Multiplikatoren für das Bemühen um Versçhnung und _berwindung von Gewalt in Europa engagieren kçnnen. Im Rahmen dieser Plattform gegenseitigen Austausches, gemeinsamen Lernens und der Kooperation wollen die TeilnehmerInnen von Straõburg ihre Beteiligung an Graz organisieren und offiziell anmelden.

Zugleich besteht aber auch Interesse, sich inhaltlich in Kooperation mit Church and Peace auf die E.V 2 in Graz vorzubereiten, da die Leitvorstellungen, die wæhrend des Straõburger Treffens im Blick auf Graz ent-wickelt wurden, der Zielsetzung von Church and Peace sehr nahe sind.

Die meisten TeilnehmerInnen empfanden den abschlieõenden, gemeinsam vorbereiteten çkumenischen Gottesdienst in der alten Straõburger Kirche Saint-Pierre-le-Jeune als den Hçhepunkt ihres Straõburger Treffens. Zwei Momente wurden dabei - nicht nur von den SeminarteilnehmerInnen, sondern auch der anwesenden Gemeinde - besonders intensiv erlebt, die einleitende Friedensektenie aus der orthodoxen Tradition und ein Friedenslied aus Sarajewo, dessen Botschaft in einem Tanz symbolisch Ausdruck verliehen wurde.
Christian Hohmann

AUS DER GESCH_FTSSTELLE

NEUER GESCH_FTSF_HRER STELLT SICH VOR

Liebe Freundinnen und Freunde von Church and Peace!

Als neu gewæhlter Generalsekretær und Administrator von Church and Peace grüõe ich Sie sehr herzlich und mçchte mich Ihnen kurz vorstellen.

Ich bin Pastor in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Meine Heimat ist der Niederrhein. 1964 wurde ich in Moers geboren und verbrachte dort meine Kindheit und Schulzeit, zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder.

Im Herbst 1983 begann ich in Wuppertal an der Kirchlichen Hochschule evangelische Theologie zu studieren. Zugleich beschæftigte mich hier die Geschichte der "Bekennenden Kirche" und die Arbeit der Vereinigten Evangelischen Mission..
Von 1985-1989 setzte ich mein Studium in Bonn fort. In dieser Zeit lernte ich verschiedene Kommunitæten und Gemeinschaften kennen, die sich der Arbeit von Church and Peace verbunden fühlen bzw. Mitglieder sind: Die Iona Community, den Laurentiuskonvent in Wethen und die Schwestern von Grandchamp.
Seit 1989 lebe ich wieder in Wuppertal, wo ich 1991 mein Studium beendete. Nach meinem ersten theologischen Examen habe ich von 1991-1992 als Vikar in einer Stadtrandgemeinde gearbeitet. Von 1992 bis 1994 war ich Assistent an der Kirchlichen Hochschule. Wæhrenddessen blieb ich meiner Gemeinde weiterhin verbunden, in der ich 1994 nach bestandenem zweiten Examen auch ordiniert wurde.

Wæhrend eines mehrwçchigen Aufenthaltes in Südafrika lernte ich im Herbst 1993 verschiedene kirchliche und çkumenische Projekte vor allem im Bereich der methodistischen Kirche und des Südafrikanischen Kirchenrates kennen.
Dieser Besuch regte mich an, im Rahmen einer Forschungsarbeit das spannungsreiche Verhæltnis sogenannter weiõer und schwarzer lutherischer Kirchen in Südafrika zu untersuchen und nach den unterschiedlichen Gründen zu fragen, die den Versçhnungs- und Einigungsprozeõ zwischen diesen Kirchen bis heute erschweren. Um die bisherige und gegenwærtige Situation dieser Kirchen genauer kennenzulernen, reiste ich im Herbst 1994 ein zweites Mal nach Südafrika.

Seit dem letzten Evangelischen Kirchentag in Hamburg im Juni 1995 arbeite ich mit anderen an der çkumenischen Arbeit interessierten, jungen Erwachsenen aus mehr als 16 verschiedenen ost- und westeuropæischen Lændern und unterschiedlichen kirchlichen Traditionen im Rahmen der Group of young Oecumenists in Europe zusammen.
Das Ziel dieser Gruppe besteht darin, unter dem Thema "Kreuz-Weg für Versçhnung gegen Gewalt" - zunæchst auch im Blick auf die çkumenische Versammlung von Graz im Juni 1997, aber auch darüberhinaus - jungen Erwachsenen, die sich im konziliaren Prozeõ für Versçhnung und _berwindung von Gewalt innerhalb und auõerhalb ihrer Herkunftslænder engagieren, eine Plattform des Erfahrungsaustausches, des gemeinsamen Lernens und der Kooperation untereinander zu ermçglichen.

Meine Freundin, Stephanie Schlüter, studiert evangelische Theologie an der Universitæt Bochum und ist Kirchenmusikerin der Ev. Kirchengemeinde Heckinghausen/Wuppertal. Uns beide verbindet das Interesse, mit unterschiedlichen Menschen Kontakt und Austausch zu haben.

Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und mit Ihnen zusammenzuarbeiten.

Ihr Christian Hohmann


BUCHBESPRECHUNG

Wie Feinde Freunde werden

Hildegard Goss-Mayr, Wie Feinde Freunde werden. Mein Leben mit Jean Goss für Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit und Versçhnung. Mit einem Geleitwort von Franz Kardinal Kçnig, Freiburg/Basel/Wien (Herder) 1996, ISBN 3-451-23930-2, 254 S., DM 29,80.

"Dieses Buch will weder Autobiographie noch eine theologische Darstellung der Gewaltfreiheit sein. Es mçchte nichts anderes als Zeugnis geben von der friedenschaffenden Kraft der Gewaltfreiheit Jesu, so wie sie zwei Menschen in konkreten geschichtlichen Situationen der letzten vierzig Jahre zu verwirklichen suchten" (S.15). Herausgekommen ist eine glænzende Doppelbiographie, ist gleichzeitig eine fesselnde Darstellung der Grundlagen der Gewaltfreiheit - mitreiõend gerade in ihrer konkreten Bindung an das tatsæchlich gelebte Leben inmitten dieser unserer Epoche. Wie sich die Gewaltfreiheit praktisch von Schritt zu Schritt in Entscheidungssituationen verwirklicht - etwa beim Systemumschwung auf den Philippinen, in lateinamerikanischen Situationen oder als innerkirchlicher Prozeõ beim 2. Vatikanischen Konzil - , das ist so transparent, lehrreich und ansteckend, wie es keine theoretische Abhandlung sein kçnnte.

Die Neuentdeckung der aktiven Gewaltfreiheit, wie sie aus dem Evangelium spricht, in ihrer politischen und geistlichen Relevanz gehçrt zweifellos zu den maõgeblichen Wende-Erfahrungen unserer Zeit. Sie hætte ihre Ausbreitung und Strahlkraft nicht erreicht, wenn sich Jean und Hildegard Goss-Mayr ihr nicht mit ihrer ganzen Existenz zur Verfügung gestellt hætten. Vielleicht registriert das gesellschaftliche Bewuõtsein das ganze Gewicht dieser Entdeckung erst mit groõer Verspætung und gehen ihre Folgen eher unbemerkt in geschichtliche Umbrüche (wie das Ende des Kalten Krieges) ein. Für die Kirche Jesu Christi - in allen ihren Erscheinungsformen - ist es im Blick auf die Bestimmung dessen, was heute Vorrang hat, überaus wichtig, ein solches Zeugnis mit scharfem Bewuõtsein zur Kenntnis zu nehmen. Dabei kann dieses ebenso persçnliche wie reflektierende Buch eine ganz groõe Hilfe sein.

Mich hat wieder einmal die Leidenschaft bewegt, mit der in dem Lebensprozeõ dieser beiden Menschen um die Kirche, ihre Identitæt und ihre Wahrhaftigkeit gerungen wird. Das ist eine dramatische Liebesgeschichte mit allem Auf und Ab, das dazu gehçrt. Die intensive Verbindung persçnlicher Jesus-Nachfolge mit klarem politischem Bewuõtsein, der Bereit-schaft zu konsequentem Handeln und dieser Liebe zur Kirche - das ist eine Mischung, die etwas zu bewegen vermag.

Wir im Rahmen von Church and Peace verdanken Jean und Hildegard Goss-Mayr maõgebliche Anstçõe - ich erinnere etwa an die Konferenzen in Straõburg, Haguenau, Braunfels oder Assisi. Dieses Buch wird uns zu einer wichtigen Orientierungshilfe werden, aber auch zu einer Dokumentation von Impulsen, die uns mitgeformt haben - und so auch zu einem Erinnerungsbuch, nicht zuletzt wegen des kostbaren Bildanhangs.
Wilfried Warneck


TERMINE

7.-14. September 1996: "Overcoming Violence". Tagung auf der schottischen Insel Iona. Informationen: Alan Wilkie, 10 Thomson Road, Currie, Midlothian, EH14 5HP, Schottland.

30.9.-2.10.1996: Diakonie und Mission vor neuen Herausforderungen. Auf der Suche nach neuen Formen kirchlichen Dienstes für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schçpfung. Fachtagung für kirchliche MitarbeiterInnen und Interessierte in der Missionsakademie an der Universitæt Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Dienst im Konziliaren Prozeõ e.V., Wethen.
Anmeldeformulare und Informationen: Missionsakademie an der Universitæt Hamburg, z.Hd. Herrn Dr. Dietrich Werner, Rupertistr. 67, 22609 Hamburg.

Seminarreihe "Vom positiven Umgang mit Konflikten" (_bungen - Rollenspiele - Einführung in die Methode der Mediation). A: 28.11.-1.12.1996; B: 16.-19.1. 1997; C: 27.2.-2.3.1997. Veranstalter: Laurentiuskonvent, AK Frieden im Kirchenkreis Braunfels. Anmeldung bei: E. u. M.-N. von der Recke, Ringstr. 21, D-35641 Schçffengrund, Tel. 0 64 45 / 55 60.


CHURCH AND PEACE - TERMINE 1996

13.-15. September 1996: Deutschsprachige Regionaltagung in der Bannmühle bei Neuwied.

20.-22. September 1996: Englischsprachige Konferenz in Rydal Hall (Lake District, Nordengland).

27.-29. September 1996: Franzçsischsprachige Konferenz in Versailles/Paris.

* * * * *

18.-22. Juni 1997: Deutscher Evangelischer Kirchentag in Leipzig.

23.-29. Juni 1997: Zweite Europæische .kumenische Versammlung in Graz (.sterreich).